Identity Governance and Administration (IGA): Der vollständige Leitfaden
Mit IGA die Sicherheit stärken, Vorschriften einhalten und den Geschäftsbetrieb vereinfachen
Was ist Identity Governance and Administration (IGA)?
Identity Governance and Administration (IGA) bezieht sich auf einen Rahmen von Richtlinien, Prozessen und Technologien, die Benutzeridentitäten, Zugriffsrechte und Lebenszyklusaktivitäten innerhalb einer Organisation verwalten und kontrollieren. Sie spielt eine wichtige Rolle in der modernen IT- und Cybersicherheit, da sie einen sicheren, konformen und effizienten Benutzerzugriff auf Ressourcen gewährleistet, sowohl vor Ort als auch in der Cloud.
Die Bedeutung von IGA in der IT und Cybersicherheit
Eine effektive IGA stellt sicher, dass die richtigen Personen zur richtigen Zeit Zugriff auf die richtigen Ressourcen haben - und verhindert gleichzeitig unbefugten Zugriff. In Anbetracht der zunehmenden Insider-Bedrohungen, der gesetzlichen Anforderungen und der hybriden Arbeitsumgebung ist IGA zu einem wichtigen Instrument für den Schutz der Daten und der Infrastruktur eines Unternehmens geworden.
IGA-Grundlagen
Identity Governance vs. Identity Administration
Obwohl sie eng miteinander verbunden sind, dienen Identity Governance und Identity Administration in IGA-Frameworks unterschiedlichen Zwecken.
- Identity Governance konzentriert sich auf Richtlinien, Compliance und Transparenz. Sie stellt sicher, dass der gesamte Zugriff mit den Unternehmensrichtlinien und externen Vorschriften wie der DSGVO oder dem HIPAA übereinstimmt.
- Identity Administration konzentriert sich auf die Bereitstellung, Verwaltung und Aktualisierung von Benutzerkonten während ihres gesamten Lebenszyklus. Dazu gehören Onboarding, Offboarding und Rollenänderungen.
Durch die Kombination von Governance und Administration entsteht ein einheitlicher Ansatz zur effektiven Verwaltung und Kontrolle von Benutzeridentitäten.
Schlüsselkomponenten von IGA
Die erfolgreiche Implementierung von IGA beruht auf mehreren Schlüsselkomponenten, die jeweils kritische Aspekte der Identitäts- und Zugriffsverwaltung betreffen.
Verwaltung der Zugriffsrechte
Die Verwaltung der Zugriffsrechte ist ein grundlegender Aspekt der Identity Governance and Administration (IGA), der sicherstellt, dass Benutzer über die für ihre Rolle erforderlichen Zugriffsrechte verfügen. Durch die Implementierung einer rollenbasierten Zugriffskontrolle (Role-Based Access Control, RBAC) können Unternehmen die Zuweisung von Berechtigungen auf der Grundlage klar definierter Arbeitsfunktionen rationalisieren, wodurch die Komplexität reduziert und Fehler minimiert werden. Darüber hinaus werden durch die Einhaltung des Prinzips der geringsten Privilegien strengere Zugriffskontrollen durchgesetzt, so dass Benutzer nur auf Ressourcen zugreifen können, die für ihre Aufgaben erforderlich sind.
Neben dem rollenbasierten Zugriff unterstützt die Verwaltung von Zugriffsrechten auch mehrere erweiterte Anwendungsfälle. Dazu gehören die Verwaltung von temporärem oder Notfall-Zugriff für kritische Aufgaben, die Automatisierung von Zugriffsüberprüfungen, um die Berechtigungen auf dem neuesten Stand zu halten, und die Implementierung der Aufgabentrennung (SoD), um Betrugsrisiken zu verringern. Es ermöglicht auch den sicheren Zugriff für Drittanbieter oder Auftragnehmer, indem es sicherstellt, dass diese nur für bestimmte Zeiträume auf relevante Systeme zugreifen. Zusammengenommen erhöhen diese Praktiken nicht nur die Sicherheit, verhindern unbefugten Zugriff und unterstützen die Einhaltung von Vorschriften, sondern verbessern auch die betriebliche Effizienz und die Anpassungsfähigkeit in dynamischen Geschäftsumgebungen.
User Lifecycle Management
User Lifecycle Management ist eine Kernkomponente von Identity Governance and Administration (IGA), die die genaue und effiziente Verwaltung von Benutzeridentitäten während ihres gesamten Lebenszyklus innerhalb eines Unternehmens gewährleistet. Dieser Prozess umfasst wichtige Phasen wie Onboarding, Rollenzuweisung, Zugriffsaktualisierungen und Kontodeaktivierung. Beim Onboarding werden neue Benutzer mit den erforderlichen Zugriffsrechten und Berechtigungen ausgestattet, die für ihre Rollen relevant sind, um ihre Integration in die Unternehmenssysteme zu vereinfachen.
Während des gesamten Lebenszyklus können Rollen- oder Positionsänderungen Anpassungen der Zugriffsebenen erfordern, um die Übereinstimmung mit den aktuellen Verantwortlichkeiten zu gewährleisten. Automatisierte Workflows spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Genauigkeit und der Minimierung manueller Fehler, während das Entziehen von Zugriffsrechten sicherstellt, dass der Zugriff nach dem Ausscheiden eines Benutzers umgehend entzogen wird, um das Risiko verbleibender Konten zu minimieren, die Sicherheitsschwachstellen darstellen können. Durch die effektive Verwaltung dieser Übergänge fördern Unternehmen eine größere betriebliche Effizienz, gewährleisten die Einhaltung von Vorschriften und stärken ihr gesamtes Zugangskontrollsystem.
Governance
Die Governance-Prozesse in der Identity Governance and Administration (IGA) konzentrieren sich auf die Festlegung klarer Richtlinien und die Einhaltung gesetzlicher und organisatorischer Standards. Diese Prozesse umfassen die Definition rollenbasierter Zugriffskontrollen, die Zuweisung von Eigentumsrechten für Daten und Anwendungen sowie die Durchführung regelmäßiger Zugriffsüberprüfungen, um sicherzustellen, dass die Berechtigungen weiterhin passend sind. Zertifizierungskampagnen sind eine wichtige Komponente, die es Unternehmen ermöglicht, in regelmäßigen Abständen zu bestätigen, dass Benutzer über die richtigen Zugriffsrechte verfügen, die auf ihren Rollen und Geschäftsanforderungen basieren. Darüber hinaus werden Audit-Trails sorgfältig gepflegt, um bei Compliance-Prüfungen für Transparenz, Rechenschaftspflicht und Beweise zu sorgen. Durch die Implementierung robuster Governance-Mechanismen stärken Unternehmen ihre Sicherheitslage und fördern gleichzeitig die Rechenschaftspflicht und die Einhaltung branchenüblicher Best Practices.
Automatisierung und Provisionierung
Automatisierung und Provisionierung spielen eine zentrale Rolle in modernen Identitäts- und Zugriffsmanagementstrategien. Durch den Einsatz von Automatisierung können Unternehmen den Prozess der Vergabe, Änderung oder des Entzugs von Zugriffsrechten auf der Grundlage vordefinierter Richtlinien optimieren. Dies verringert das Risiko menschlicher Fehler und verbessert gleichzeitig die Effizienz und Compliance. Die Provisionierung ermöglicht das nahtlose Onboarding von Benutzern durch die automatische Zuweisung geeigneter Zugriffsrechte, die auf ihre Rollen und Verantwortlichkeiten abgestimmt sind. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass die De-Provisioning-Prozesse zeitnah erfolgen, wenn Nutzer das Unternehmen verlassen oder ihre Rolle wechseln, wodurch potenzielle Sicherheitsrisiken gemindert werden. Automatisierung und Provisioning verbessern die betriebliche Effektivität, reduzieren den Verwaltungsaufwand und erhöhen die Sicherheit, indem sie eine konsistente und genaue Verwaltung des Zugriffs gewährleisten.
Liste von IGA-Anwendungsfällen
Verwaltung von Zugangsrechten |
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User Lifecycle Management |
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Governance |
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Automatisierung & Provisionierung |
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Vorteile

Verbesserte Sicherheit
IGA trägt zum Schutz vor Insider-Bedrohungen und unbefugtem Zugriff bei, indem es einen vollständigen Einblick in Zugriffsberechtigungen und Schwachstellen bietet.

Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Erreichen und erhalten Sie die Einhaltung wichtiger Vorschriften wie DSGVO, HIPAA und SOX durch die Automatisierung von Zugriffsüberprüfungen und die Minimierung menschlicher Fehler.

Operative Effizienz
Automatisiertes User Provisioning, Lifecycle Management und Auditing sparen Zeit, reduzieren den manuellen Aufwand und verbessern die Gesamteffizienz der IT-Workflows.

Verbesserte Benutzerfreundlichkeit
IGA vereinfacht die Verfahren zur Beantragung von Zugriffsrechten, so dass sich die Mitarbeiter auf ihre Aufgaben konzentrieren können, ohne durch Zugriffsprobleme verursachte Verzögerungen.
Tipps und bewährte Praktiken für die IGA-Implementierung
Definieren Sie Rollen und Verantwortlichkeiten eindeutig
Legen Sie fest, wer für die Verwaltung der verschiedenen Identitäten in Ihrem Unternehmen zuständig ist, einschließlich Mitarbeiter, Auftragnehmer und Partner. Klare Zuständigkeiten sorgen für eine reibungslose Entscheidungsfindung und verhindern Verzögerungen.
Stufenweiser Ansatz
Unterteilen Sie die IAM-Implementierung in überschaubare Phasen und beginnen Sie mit den wichtigsten Bereichen wie der Zugriffsverwaltung für kritische Systeme. Erweitern Sie allmählich auf fortgeschrittene Funktionalitäten wie automatisierte Workflows.
Wichtige Prozesse automatisieren
Optimieren Sie sich wiederholende Aufgaben wie Provisioning, De-Provisioning und Zugriffsüberprüfungen durch Automatisierung. Das spart Zeit, reduziert Fehler und erhöht die Sicherheit.
Priorisieren Sie die Benutzererfahrung
Implementieren Sie Self-Service-Portale, die es den Nutzern leicht machen, den Zugang selbständig zu beantragen, zu aktualisieren oder zu entziehen. Dadurch werden IT-Ressourcen freigesetzt und die Gesamtproduktivität verbessert.
Compliance und Flexibilität gewährleisten
Richten Sie Ihre Systeme von Anfang an auf gesetzliche Anforderungen wie die DSGVO aus und behalten Sie gleichzeitig die Flexibilität, Ihre IAM-Strategie an sich ändernde Anforderungen anzupassen. Überprüfen Sie regelmäßig die Zugriffskontrollen, um konform und sicher zu bleiben.